In den letzten Wochen durfte ich wieder neue Gewässer und Flussabschnitte fischen, die ich bisher nicht kannte. Eine schöne Sache, die mir immer viel Freude bereitet, aber trotz all der positiven Aspekte war es anglerisch und wettermäßig doch von eher von der dürftigen Seite:
Da meine Haupt- und Lieblingsbeute, die Bachforellen, inzwischen in der Schonzeit sind, ging es u.a. mit schwerem Gerät auf Hecht und Huchen. Mit der 8er und 12er Fliegenrute warf ich große Streamer in mir unbekannte Fluten – und die waren aufgrund des hohen Wasserstands und der Trübung nicht so gut „lesbar“ wie ich mir das erträumt hatte!
„Einmal einen Huchen fangen…„. Im Vorfeld hatte ich mir mit Satellitenbildern am Handy einen Überblick verschafft, aber jetzt, am Wasser, hatte ich keinen Empfang und musste anhand der Oberflächenströmung und meiner Erinnerung auf Wassertiefe und Untergrund schließen… es war mühsam, und häufig plagten mich die Zweifel, ob hier denn überhaupt Aussicht auf einen Fang bestand.
An einem dieser Tage nahm mich Wolfgang, den ich kürzlich kennengelernt hatte, mit auf sein Boot in einer Staustufe. An diesem Tag sprang immerhin ein maßiger kleiner Hecht ins Boot, es blieb bei diesem einen Biss, obwohl wir ausdauernd fischten und Wolfgang diesen Abschnitt sehr gut kennt.
An den anderen Tagen am Wasser stellte das Wetter den Durchhaltewillen deutlich auf die Probe! Winzige Hechte oder Döbel waren ein seltener Beifang, den ich aber herzlich begrüßte! Gelegentlich kam kurz die Sonne raus und die Landschaft strahlte in der Wintersonne. Dann jagte wieder ein Regenschauer oder ein Blizzard durch, die Polbrille blind, die Rutenringe zugefroren, die Finger so kalt, dass man die Schnur kaum noch greifen kann… ein Streamerwechsel wurde zum Kraftakt vor dem Herrn! Kein Gefühl mehr in der Hand, Knoten binden nur mit Zange und Zähnen…
Auch die Äschen verweigerten sich… bei hellbraunem Hochwasser führen auch Leuchtfarben zu keinem Ergebnis, zumal ich auch diesen Donauabschnitt bisher nicht kannte und nicht weiss, ob es hier überhaupt Äschen gibt?
Fazit? Viele neue Gewässer, viele Angelstunden, Wetterwechsel binnen Minuten… als Optimist könnte ich das bestenfalls noch als „abwechslungsreich“ bezeichnen… und auf bessere Zeiten hoffen.