Im Spätsommer wird es mit den Forellen meist schwierig. Zwar werden die Nächte kälter und ebenso das Wasser – die Fische aktiver. Aber die Pegel der Flüsse und Bäche sind niedrig, das Wasser fließt sehr gemächlich dahin, und im klaren Wasser sind nur wenige Fische zu sehen – man kann kaum glauben wo all die Forellen sind, die in der Maifliegenzeit an der Oberfläche waren!
Das ist aber tatsächlich jedes Jahr so, und die Gewissheit, dass die Fische nicht verschwunden, sondern nur versteckt sind, lässt einen durchhalten, suchen, hoffen. Eine gute Taktik ist meistens, das schnelle Wasser zu suchen. Ob hier mehr Fische sind, oder sie einfach besser beissen, kann ich nicht sagen, Fakt ist: man fängt! Nicht selten kann man an so einer Stelle auch mehrere Fische hintereinander fangen.
Ansonsten hat diese Jahreszeit etwas ruhiges, fast meditatives. Ebenso ruhig wie der Bach dahinfließt, ist die Natur geworden. Die Vögel zwitschern nicht mehr so wild wie im Frühsommer, es sind weniger Spaziergänger unterwegs, die Bauern sind mit der Ernte fertig…. Man hört das Rascheln einzelner Blätter, die als erste Vorboten des Herbstes zu Boden fallen, es riecht nach Laub und den Pilzen im Wald.
Die eine oder andere Forelle, die dann doch noch aggressiv und unvermutet aus dem Unterholz schießt, lässt einen aufschrecken…. Und genießen, denn viele Tage verbleiben nicht mehr, dann ist wieder eine Forellensaison vorbei und ich werde fast ein halbes Jahr warten müssen, bis ich dem schönsten Fisch der Welt wieder nachstellen darf – der Bachforelle.