Mein diesjähriger Sommerurlaub zog mich und meine Familie nach Småland – ein Land voller Wälder, roter Häuschen, Seen und Flüsse. Kaum ein Reiseprospekt für Schweden lässt die guten Angelmöglichkeiten aus. Und so durfte die Angelausrüstung nicht im Reisegepäck fehlen.

Neben einem dreitägigen Trip an die Mörrumsån (Bericht folgt), widmete ich mich am See vor unserer Haustüre (Sandsjön und die hindurchfließende Ronnebyån) den Barschen. Barsche gibt es in „meinen“ Gewässern Süddeutschlands nur wenig, und da ich diese Fische einfach wunderschön finde, wollte ich die Gelegenheit in Schweden nicht ungenutzt lassen.

Fast jeden Morgen ruderte ich vor dem Frühstück auf den See hinaus, bei Nebel, Sonne und Regen… und suchte den Sandsjön nach Hotspots ab. Ein Großteil des Sees ist sehr flach, kaum einen Meter tief, und der Grund über weite Strecken sandig und unstrukturiert. Das machte die Suche nach den Barschen nicht einfach. Binsen und Seerosen standen in oft nur knöcheltiefem Wasser, auch hier waren kaum gute Fische zu erwarten.

Also suchte ich die Bootsstege am Ufer ab, und suchte große Steinpackungen in der Seemitte. Wenn ich dann einmal den richtigen Spot gefunden hatte, ging es zum Teil Biss auf Biss – jeder Wurf brachte Fisch, aber meist nur kleine. Fische über 20cm waren die Ausnahme, die meisten waren eher 10-15cm lang.

Zweimal stiegen mittelgroße Hechte mit schätzungsweise 70cm ein, die das 20er Vorfach kappten und wieder verschwanden – das lässt sich beim Barschangeln nicht vermeiden, jedoch sollten die Hechte den Streamer ohne Widerhaken schnell wieder loswerden können. Der größte Barsch den ich am Sandsjön fangen konnte, maß 24cm. Er spuckte einen kleinen Barsch aus… und ich glaube, dass es hier mit anderen Futterfischen auch tatsächlich schlecht bestellt ist, auch deshalb wachsen die Barsche möglicherweise nicht so gut ab wie andernorts. Die Kinder fingen zwar einige Rotaugen, ich habe aber keine größeren Schwärme gesehen.

Erst an einem der letzten Tage ging ich an die Fließsstrecke der Ronnebyån. Dieser Bach ist hier wirklich winzig, kaum mehr als ein kleiner Wiesenbach. Die Fließrichtung zum Teil nicht erkennbar, so schwach ist die Strömung. Fischmäßig sah es hier aber deutlich anders aus! Im Flachwasser viele Kleinfische, und ich fing einen Barsch nach dem anderen, der größte mit 34cm und 500g Gewicht war ein Prachtskerl! So macht Barschangeln Spaß!

Interessant war, dass die Barsche häufig erst dann bissen, wenn ich den Streamer kurz auf dem Grund ablegte und dann wieder anzupfte. Wahrscheinlich fressen die Barsche hier viele Krebse…

Hier noch ein kurzes Video: