Ich mag den Herbst, es kehrt irgendwie Ruhe ein, und nach der Sommerhitze der letzten Monate fühlt sich die Kühle der Abendstunden richtig gut an. Der Wald leuchtet in den buntesten Farben, die in der goldenen Herbstsonne fast kitschig aussehen. Und die Äschen sind das Sahnehäubchen…

Mit ein paar neu gebundenen „Freestyle“-Nymphen gings gestern Nachmittag noch kurz ans Wasser. Gleich der erste Biss hats in sich, beim Heben der Rute blitzt die Flanke eines gewaltigen Fischs auf! Cool bleiben, Spannung halten, und den Fisch auf die Rolle kriegen… Als der Fisch im Kescher liegt muss ich mein Maßband auspacken… es könnte… es wird doch nicht… DOCH, es ist meine größte Äsche bisher! Mit 55cm nochmals größer als meine bisherigen Fänge! Und es beschleicht mich der Verdacht, dass es da nicht mehr viel draufzulegen gibt… ist das die größte Äsche meines Lebens? Ich bin gespannt…

Noch ein paar Worte zu den Nymphen:

Da die Strömungsgeschwindigkeit momentan eher langsam ist, sind leichtere Muster gefragt die nicht gleich am Grund kratzen, sondern möglichst lange in einer gewissen Tiefe verbleiben. Beim Absinken erreicht man aus idealem Zusammenspiel von Vorfachstärke-, Länge und dem Gewicht der Nymphe, dass nach einem ersten raschen Absinken eine Art „Schwebezustand“ erreicht wird, bei dem die Nymphe nur noch langsam sinkt. Das sollte etwa ab der Hälfte der Gewässertiefe passieren, dann ist alles optimal austariert. Mit dem Winkel der Rute, entsprechendem Mending usw. kann man dann noch genug Einfluss auf dieNymphe ausüben um auch den Schwankungen in der Gewässertiefe gut folgen zu können…

Von Bissanzeigern oder sonstigem Schnickschnack halte ich persönlich gar nichts, aber wer damit gut klar kommt, kann das natürlich ebenfalls dazu nutzen, die Sinktiefe der Nymphe vorzugeben.

Farblich binde ich für Äschen immer irgendetwas Rotes oder Oranges ein, einen wirklichen Unterschied zwischen den verschiedenen Materialien und Farbabstufungen habe ich dabei noch nicht feststellen können, auch UV- oder normales Material macht meiner Meinung nach keinen Unterschied. Bewährt hat sich Globrite in Rot, Fluo Rot, Fluo Orange, Burnt Orange oder schlichtweg oranges Marabou (momentan mein Favorit).