Die „Mohican Mayfly“ von Oliver Edwards gefällt mir unter all den Maifliegen-Mustern besonders gut. Sie fängt nicht nur sehr gut, sie ist auch nahezu unsinkbar und sehr haltbar.
Charakteristisch an der Mohican ist der Rehhaar-„Kamm“ der an den Haarschnitt der Mohicaner erinnert. Für die Fängigkeit hat das aber keine Bedeutung. Die Grundidee hinter dem Original ist, dasjenige Stadium des Schlupfs zu immitieren, bei dem die Maifliege gerade ihre Flügel aus der Nymphenhülle gezogen hat. Um einen solchen „Delta-förmigen“ Abdruck der Fliege auf der Wasseroberfläche zu erzielen, band Oliver Edwards die Parachute-Hechel so nach hinten weg, dass sie die entsprechende Form erhält.
Ich habe dies ein wenig abgewandelt und ihr statt der Hahnenhechel zwei CDC-Federn gegeben. Diese Federn sehen im Wasser meiner Meinung nach noch besser aus!
Die Zutaten:
Haken: Daiichi 1160 #10
Schwanz: Mallard Flank oder Bucktail, Fasanenstoß etc.
Abdomen: weißes Moosgummi in 2mm
Flügel: helles CDC und Rehhaar (ich nehme gelb-olivfarbenes, es geht aber auch „natural“)
Dubbing: z.B. SwissCDC Argentinian Long Hare „natural“
wasserfeste Filzstifte in gelb und braun
Hier eine Anleitung in Bildern:
1. Als erstes wird der Körper ausweißem 2mm-Moosgummi hergestellt. Dazu wird ein Streifen von etwa 3mm Breite heruntergeschnitten.2. Eine dünne Nähnadel wird in den Bindestock geklemmt und der Bindefaden bis fast ganz vorne zur Spitze gewunden.3. Drei Grannen von einer Mallard-Flanke werden als Schwanzfäden eingebunden. Man kann auch Dachshaar, Bucktail, Fasanenstoß oder Coq de Leon nehmen…4. Das Wickeln eines „Extended Foam Body“ schaut man sich am besten mal bei Youtube an, es ist schwer zu erklären. Dazu wird abwechselnd außen über das Moosgummi ein Segment abgebunden, und dann auf der Nadel ein paar Milimeter weiter gewickelt… um dann das nächste Segment zu wickeln.5. Man windet 7 oder 8 Segmente, bis es lang genug ist. Im Idealfall nimmt die Länge der Segmente leicht zu.6. Dann bindet man das letzte Segment mit einem Kopfknoten ab, und zieht den Körper vorsichtig von der Nadel. Durch leichtes Rollen zwischen den Fingern kann man den Körper noch etwas formen.7. Mit braunem und gelbem Edding kann man dem Ganzen noch etwas Farbe geben – den Fischen ist es egal aber es sieht schön aus 🙂8. Dann einen Klinkhamer-Haken mit einer Grundwicklung versehen, und den Körper einbinden.9. Ein Bündel Rehhaar als Flügel einbinden – den Flügel dabei lieber zu kurz als zu lang machen, bei einem zu langen Flügel kann die Fliege im Wasser kippen und lässt sich schlecht werfen.10. Das Ganze mit der Schere säubern.11. Das Rehhaar wie bei einem Parachute mit dem Bindefaden umwickeln.12. Das überstehende Moosgummi auf der Rückseite des Flügels einbinden.13. Zwei helle CDC-Federn horizontal über Kreuz nach schräg hinten locker einbinden.14. Das Ganze von Oben gesehen…15. Mit einer Zange oder Pinzette die CDC-Federn vorsichtig so weit ziehen, dass sich kleine „Flügel“ bilden.16. Überstehendes abschneiden.17. Ein wenig dunkles, stuppiges Dubbing einbinden, ich nutze dafür SwissCDC Argentinian Hare, es geht aber auch Spikey Dubbing oder irgendwas anderes in dieser Art.18. Das Moosgummi nach vorne legen, sodass das Rehhaar wie ein Kamm in der Mitte stehen bleibt.19. Das Ganze in der Draufsicht aus der Nähe.20. Das Moosgummi gut fixieren, abschneiden und einen Kopfknoten machen.21. Ich persönlich färbe das Köpfchen gerne mit Edding braun ein. Ein wenig Lack oder Kleber zum Fixieren auftragen – FERTIG22. Die fertige Fliege.