Sommertage mit blauem Himmel und kleinen weissen Wölkchen, das Grün von Wäldern und Wiesen leuchtet, die Vögel zwitschern und überall brummen die Insekten… es ist heiss und zuweilen gewittrig. Tagsüber sieht man die Dorfjugend im Wasser toben, beim Eismann stehen sie Schlange. Der Sommer ist schon eine wunderbare Jahreszeit!
Wenn dann am Abend Ruhe einkehrt am Wasser und der warme Wind nachlässt, sieht man hier und da dezente Ringe an der Oberfläche. Die Forellen sind im Schlaraffenland, es sind allerlei kleine Insekten unterwegs… Gemächlich und ganz ohne Eile steigen sie nach Eintagsfliegen, Köcherfliegen, kleinen Käfern, und winzigen Mücken. Oft sieht man gar nicht genau, was die Fische nehmen… sie fressen in ruhigen 2er oder 3er-Zyklen.
Meine kleinen Trockenfliegen sind sicher nicht die hübschesten, aber sie funktionieren… ein 16er Häkchen, ein Schwänzchen aus Coq de Leon und ein CDC & Mallard-Flügel, den Thorax mit etwas Hase gedubbt und den Körper irgendwie umwickelt und segmentiert: mal Quill, mal Hirschhaar oder einfach nur Bindefaden. Für diese Angelei nehme ich dann am liebsten eine 4er Rute, während ich ansonsten viel mit der 5er unterwegs bin.
Und wenn einen nicht gerade die Stechmücken überfallen, hat diese Angelei wirklich etwas beruhigendes… langsam am Wasser entlang laufen, lange stehenbleiben, viel schauen und hören und geniessen. Und nicht selten findet man früher oder später einen Ring, oft nah am Rand, der so dezent ist, wie es die kleinen Forellen gar nicht hinbekommen… kein Platschen, kein Spritzen, nur ein kleiner Ring. Und die Ruhe am Wasser wird brutal durchbrochen, wenn die große Forelle die Trockenfliege von der Oberfläche schlürft und mit gewaltigen Sprüngen und Fluchten schnell klarmacht, dass Sie gerade in Bestform ist. Auch Bachforellen, die ja normalerweise nicht besonders zum Springen neigen, gehen jetzt gerne mal durch die Oberfläche und der Drill endet oft auch mit Punkt für die Forelle.
Das ist die Essenz des Fliegenfischens, das sind die Momente die süchtig machen!