Im April ist alles möglich. In jeder Hinsicht! Seit die Forellensaison am 01.April begonnen hat, hat das Wetter mehrere Saltos vor- und zurück gemacht. Nicht selten waren die Nächte kalt, und über allem lag ein feiner Hauch von Frost. Dazu Sonne, Wind, Schnee und Regen, ein richtiger April eben!

Wenn am Abend die Sonne unter den Wolken durchblitzte, kurz bevor sie hinter dem Horizont verschwand, konnte man aber schon ins Schwärmen kommen. Diese Ruhe, diese Luft, dieses Licht, einfach wunderbar.

Und auch die Fische waren bislang noch ziemlich launisch: sehr kurze Beissphasen in denen der Himmel rote Punkte zu haben schien. Dann wieder stundenlange Flaute. Und wenn kurz vor dem Zusammenpacken doch der eine Fisch aus dem Nichts kam, musste man hoffen, dass die Konzentration noch da war… im April kann eben auch einmal die ganz Große aus der Deckung kommen! Glücklicherweise sind die Forellen im April nicht so wählerisch. Schwarze Woolly Bugger sind keine schlechte Wahl, aber auch kleine braune Baitfish-Muster fangen.

Ich hatte mir dieses Jahr ein paar einfache Streamer aus Lachsfliegen-Material gebunden. Wenn Meerforelle und Lachs auf „Dirty Banana“ und „Ginger“ stehen, warum dann nicht auch unsere Bachforellen? Vom Mörrum-Spezialisten Mawill Lüdenbach hatte ich wunderbares, selbst gefärbtes Bindematerial bekommen ( https://flyonly-shop.de/ ). Und weil noch ungewiss ist, ob es mit einem Lachs-Trip in den Norden etwas wird, hatte ich aus dem Material auch ein paar Forellenstreamer gebunden – mit hervorragendem Resultat!

Ein erstaunliches Erlebnis war für mich ein massenhafter Schlupf von kleinen Eintagsfliegen. Mitten am Tag, bei einstelligen Temperaturen und fiesem Aprilwetter, waren plötzlich Fische an der Wasseroberfläche. Ich knüpfte eines meiner kleinen, graubraunen Allzweck-Muster ans Vorfach, und es wurde auch sofort genommen… Nach zwei Fischen war aber klar, dass es sich vor allem um kleine Äschen handelt, die hier an der Oberfläche waren, weshalb ich die Angelei dann wieder einstellte und dem Spektakel einfach still zuschaute.

Ob ich so einen Schlupf bislang einfach nicht wahrgenommen hätte oder es wirklich etwas Außergewöhnliches war, kann ich nicht sagen. Ich lerne immernoch jedes Jahr dazu, und es fallen mir Dinge auf, die ich bislang wahrscheinlich übersehen habe… ein schöner Nebeneffekt beim Fliegenfischen, es wird nie langweilig.