Vor dem Regen beisst es oft richtig gut. So war es dann auch eine spannende Angelei… und fast an jeder Stelle, an der ich dachte, dass da sicher eine Forelle steht, war auch eine. Aber meistens „nur“ eine kleine, obwohl diese Fische natürlich dennoch eine absolute Augenweide sind! Ein Hufeisen am Ufer ließ mich kurz überlegen, ob das ein gutes Omen sein könnte? Ach was, Aberglaube, dachte ich… aber trotzdem schön, ich packte es ein.
Die dunkle Wolkenfront rückte immer näher… hier auf dieser Strecke habe ich noch nie eine große Forelle gefangen, obwohl sie mit den vielen überhängenden Bäumen und Büschen eigentlich absolut nach Großforellen aussieht.
Und manchmal steht man dann an einem Spot, hat schon zwei Kleine released, und aus irgendeinem Grund wirft man NOCHMAL und NOCHMAL, und dann kommt der große Wumms… und ich hatte mal wieder kurz das Gefühl, einen Baum gehakt zu haben. Die Bachforelle zog richtig Schnur von der Rolle, stelle sich an den Grund und bewegte sich nicht. Die 5er-Rute krümmte sich zum Halbkreis, es fehlte ein Hauch „Überzeugungskraft“ um sie hochzupumpen… aber vielleicht war es auch gut, eine solche weiche Rute zu haben, denn sie federte die harten Fluchten und Kopfstöße hervorragend ab.
Das Keschern war nicht ganz einfach, mal wieder musste ich der Forelle einen Schritt ins Wasser entgegengehen… aber was tut man nicht alles für so einen schönen Fisch? Nasse Hosenbeine und Schuhe sind da ein kleiner Preis.
Mit 55cm ist dies bislang die größte Bachforelle meiner Forellensaison.
Und dann beginnt es auch schon zu regnen… und ich schlendere gemütlich nach Hause, ich könnte kaum glücklicher sein!