Ich werde den Moment nicht vergessen, wie mir letztes Jahr eine Regenbogenforelle an den Haken ging, und sich im Drill plötzlich ein weiterer, größerer Schatten aus dem Unterholz am Gegenufer löste… und wie ein UBoot auf die Forelle zuschoss. Die Forelle verblieb geschlitzt am Haken, der Übertäter entkam. Monate war er verschollen… bis gestern Abend. Ein großer Fisch blitzte in der Abenddämmerung neben meinem Forellenwobbler auf, und geistesgegenwärtig zog ich weg. Irgendwas sagte mir, dass das gerade keine Forelle gewesen war.
Heute also ging ich nochmals dorthin. Mit Hechtgeschirr. Aber ich zog bereits erfolglos eine Stunde jeden erdenklichen und bewährten Köder durchs Wasser, war der Hecht weg? Oder wegen des Wettersturzes nicht in Beisslaune? Alles was die Box an DUOs und LUCKYs hergab hing an der Leine… auch wieder den Forellenwobbler von gestern. NICHTS. Ich probierte es 10m weiter oben und weiter unten… NICHTS.
Also ein letzer Köderwechsel. Jerky J mit Stinger. Erster Wurf – BAMMM! Und dann ging die Post ab. Ich hatte den Hecht gestern nur auf gute 70cm geschätzt, nun tobte da aber ein ganz anderes Ungetüm am Haken. Ich hatte das im Dämmerungslicht gestern schlichtweg nicht richtig gesehen. Ein Hechtdrill in einem zugewachsenen kleinen Bach ist etwas anderes als an einem offenen See. Der Hecht war sein Leben lang in der Strömung und überall sind Wurzeln und Wasserpflanzen von denen man ihn mit sanfter Gewalt weghalten muss. Aber alles ging gut: 99cm, 8kg. Mein größter Hecht bislang! Und das an einem so kleinen Bächlein!!!!