Samstag halb vier Uhr morgens… der Wecker klingelt. Matze holt mich ab, und los gehts Richtung Alpen..

Sieben Stunden später haben wir Schneeschuhe an den Füßen, einen Eisbohrer über den Schultern und folgen Jon und Remo durch den Nebel auf 2000 Metern Höhe. Nichts deutet darauf hin, dass wir über einen See laufen… in der Nacht davor hat es 80cm Neuschnee hingelegt, und alles ist weiß… bei jedem Schritt sinkt man ein, wir keuchen vorwärts, die weiße Hölle… ein Hauch von Himalaya. Wir folgen unseren Freunden, die den See wie ihre Westentasche kennen. HIER IST ES GUT! Wir wühlen uns durch die Schneedecke und setzen den Bohrer an.
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Die Eisdecke ist mehr als einen Meter dick, das kostet Kraft, doch irgendwann schwappt plötzlich das Wasser herauf. Das Eisloch schimmert blau im weißen Schnee. Ich schiebe eine kleine Laube aufs System, lasse den Köder durchs Eisloch und jigge dicht am Grund. Bald wird jedoch klar – hier sind die Saiblinge nicht!

Also 20 Meter weitergehen, Schaufeln, Bohren, Schöpfen, Jiggen… eine Prozedur die ich an diesem Tag noch sehr oft wiederhole…

IMG_0450…wir verteilen uns langsam über den See, folgen unserem Instinkt und Jons Erfahrung um die Fische zu finden. Erst am Nachmittag hat Räffu ganz in meiner Nähe einen Biss auf Gummifisch. Ich stelle ebenfalls auf Kunstköder um und kurz darauf habe ich den ersten kurzen Anfasser. Ich wechsle zurück und PLÖTZLICH habe ich einen Widerstand in der Rute… FISCH! Ein kurzer Drill, und mein allererster Namaycush liegt auf dem Eis! Was für ein schöner Fisch!!!!! Ich kann mein Glück kaum fassen.

Doch dabei bleibt es, wir beziehen sehr erschöpft unser Quartier auf der Tannalp und am Abend kommt auch tatsächlich noch ganz kurz die Sonne raus um uns das herrliche Panorama zu eröffnen!
IMG_0434Am nächsten Morgen sieht die Sache anders aus: Gut gefrühstückt und an Höhe und Wetter gewöhnt geht es mit neuer Energie aufs Eis. Der Schnee kommt zwar zeitweise horizontal, aber von neuem Ehrgeiz gepackt, beissen wir uns durch den Schneesturm. Das erste Loch, und BAMM! ein traumhafter Bachsaibling von 45cm Länge gibt Vollgas! Welch ein Start in den Tag! Heute läuft es deutlich besser, keiner geht leer aus, jeder fängt seinen Fisch. Meine Highlights sind ein weiterer Namaycush mit 49cm und ein wunderschön gezeichneter 46er Saiblingsmilchner.
Mein Dank gilt natürlich Jon und Remo, die im tiefen Schnee oft vorausgingen, und insbesondere aber auch Martin für die Einladung und Organisation des Eisfischens! Das ist definitiv eines meiner Highlights in diesem Jahr!

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