Wenn ich mir meine Beiträge und Videos zur Maifliegenzeit in den vergangenen Jahren anschaue, dann muss ich mich unweigerlich fragen, was denn da eigentlich dieses Jahr los war? Vermutlich wegen des kalten Frühjahrs begannen der Maifliegenschlupf dieses Jahr recht spät, erst um den 01. Juni herum sah man einzelne Fische nach den Maifliegen steigen. Tag für Tag hoffte ich darauf, dass der Schlupf zunehmen würde. Und ich fing durchaus auch ein paar gute Fische, aber zu keinem Zeitpunkt waren die ansonsten üblichen „Teppiche“ von Maifliegen auf dem Wasser zu sehen, oder die „Trauben“ von Subimagos die in anderen Jahren an der Ufervegetation hingen.
Der Schlupf ging meist gegen fünf Uhr abends los, und für eine kurze Zeit stieg hier und da mal ein Fisch. Aber weil auch nicht ständig Maifliegen vorbeitrieben, kam es nie zu einer Regelmäßigkeit. Man musste Glück haben, einen großen Fisch beim Steigen zu sehen, denn es war durchaus möglich, dass er die nächsten zehn Minuten nicht mehr an der Oberfläche war.
Da ich mir extra ein paar Tage frei genommen hatte, konnte ich relativ viel Zeit am Wasser verbringen, viel Strecke machen und beobachten. So gelang es mir dann auch, den einen oder anderen großen Fisch zu fangen – aber die richtig Großen, wie sie auf dem Höhepunkt der Maifliegenzeit dann an der Oberfläche sind, also Fische mit 55+, ließen sich nicht blicken, weil es einfach keinen Höhepunkt gab.
Tatsächlich waren ausser den Maifliegen auch zahlreiche andere Insekten am Wasser unterwegs. Insbesondere große Köcherfliegen schienen die Forellen in der Dämmerung ebenfalls zu nehmen. Und eine solche Angelei im goldenen Licht der Dämmerung ist natürlich ein Genuss. Obwohl die Maifliegenzeit also ganz anders war als sonst, war es sehr schön am Wasser zu sein. Und es zeigt mal wieder warum Angeln so spannend ist: ein „Rezept“ das immer funktioniert, gibt es einfach nicht.
Hier noch einige weitere Eindrücke (zum Vergrößern klicken):