März und April sind sicher nicht die Monate in denen man besonders viele Forellen fängt, aber die Chancen stehen gut für besonders große Forellen!
Welcher Köder dabei besonders gut fängt… darüber kann man streiten. Ich bin der Meinung dass der Köder weniger eine Rolle spielt, als zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, und den Köder perfekt anzubieten – das heisst in der richtigen Tiefe am richtigen Spot, mit der richtigen Geschwindigkeit, und einer „interessanten“ Bewegung des Köders: ein wenig Zupfen darf sein, aber nicht zu viel und nicht zu schnell. Und wenn man im Prinzip alles richtig macht, ist einfach nur etwas Ausdauer notwendig, dann wird es früher oder später klappen!
Der Freitag morgen begann neblig und kalt, aber die Sonne hatte dem Winter den Kampf angesagt, und nachdem ich zunächst wieder Eis in den Rutenringen hatte, wurde es am Mittag wunderbar warm. Die Forellen waren noch nicht besonders bissig, im Schnitt hatte ich wahrscheinlich alle halbe Stunde einen Biss…
Ausnahmen gibts aber immer: Als ich den Streamer schon fast aus dem flachen Wasser heben wollte, schoss eine gute Forelle aus dem Nichts herbei und fegte einfach an mir vorbei. Alles ging so schnell dass ich gar nicht wusste ob sie nun den Köder gepackt hatte… ich hob instinktiv die Rute und sie hing! Diese Forelle hatte den Köder WIRKLICH haben wollen! Im Kescher maß sie 49cm, es war der erste Fisch des Tages, und ein hervorragender Start!
Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug! Ich war überrascht als ich auf die Uhr schaute und es schon kurz vor 14 Uhr war… Eigentlich war ich sehr zufrieden, viele mittelgroße, wunderschöne Forellen hatte ich gefangen.
Also ging ich nun etwas zügiger am Ufer entlang und warf nur noch Stellen an, die mich irgendwie besonders ansprachen. Ich warf einen weiten Wurf hinter eine Steinpackung, zupfte zweimal kurz den Streamer an, und dann gab es die Art von Biss, bei alle Mühe, das Lehrgeld… alle Brennnesseln, Mosquitos, Dornengestrüppe und Schlammlöcher vergessen sind!
Ein gewaltiger Wiederstand und schwere, langsame Köpfschläge, wie sie nur ein großer Fisch macht!
Kurz dachte ich an einen Hecht, aber dann wälzte sich schon eine gewaltige Bachforelle an der Wasseroberfläche. Ich sah sofort, dass sie nicht gut hängt – im Unterkiefer, ganz weit vorne… einen langen Drill würde das nicht überstehen, ich musste sie möglichst schnell Keschern… und so lotste ich sie gefühlvoll aber sehr bestimmt schnell an die Oberfläche und zu mir her, und schon beim ersten Versuch lag sie im Netz! Welch ein Glücksmoment! Das ist einfach nicht zu toppen! Da will man die Zeit anhalten!