Der Besuch bei meinem Bruder in Heidelberg wurde mal wieder mit einem kleinen Angelausflug verbunden – diesmal ging es auf Forellen im Odenwald. Wie in den meisten Mittelgebirgen gibt es auch hier ein paar traumhaft schöne Bächlein und glücklicherweise bekommt man dafür teilweise auch Tageskarten. An diesem Gewässer sind sinnigerweise nur Kunstköder erlaubt, und während mein Bruder mit der Spinnrute loszog, versuchte ich es mit Fliegenfischen.

…tatsächlich waren das aufgrund des Uferbewuchses hier wirklich extrem verschärfte Bedingungen! Entweder wucherten die Brombeeren, oder die Bäume am Ufer boten einen Kronenschluss – wahrscheinlich ist auch deshalb der Forellenbestand sehr gut, viele Stellen sind sehr schwer zu befischen.

Ich benutzte eine 3er Rute in 7’6″ und ein relativ kurzes Vorfach – ich kürzte ein 5x in 2,40m auf 2m, das ließ sich gut kontrollieren. Als Köder kamen Goldkopfnymphen und sehr kleine Streamer zum Einsatz. Dann hieß es „Indianerfischen“: auf Knien oder auf dem Bauch liegend unter dem Weidezaun durch, an den jeweiligen Spot herankriechen, einen kurzen Wurf schräg stromab, dann menden oder einen Rollwurf nachlegen… und hereinzupfen. Mit der Nymphe das Ganze eher stromauf…

Und oft gab es dann schon beim ersten Wurf den Biss: alles sehr kräftig gefärbte Bachforellen in bester Kondition. Auffällig war der rote Flossensaum an der Fettflosse, den fast alle Forellen hatten. Das scheint hier grade in Mode zu sein 🙂

von der größten Forelle des Tages habe ich leider nur ein unscharfes Foto – bevor sie mit aus der Hand zurück ins Wasser glitt

Die größte Forelle maß wahrscheinlich gut 35cm, das Gros der Fänge war eher um die 20cm lang. Aus den Fischzuchten oberhalb entkommt wohl ab und zu auch einmal eine Regenbogenforelle, die dann als Zuchtfische deutlich erkennbar ist… auch an der Größe. Auch bei den wilden Bachforellen könnten einzelne Exemplare mit 40+ drin sein… an diesem Tag klappte es mit einem so großen Fisch aber nicht. Wir freuten uns aber an den wirklich bemerkenswert schönen Zeichnungen der Forellen, den großen roten Punkte und goldenen Flanken, die  regelrecht in der Frühlingssonne leuchteten. Sicher kommen wir hier wieder einmal her, so macht Angeln Spaß, einfach kann jeder 😉