Eigentlich hatte ich zur EWF fahren wollen, ein paar Leute treffen die ich bisher nur übers Internet oder Telefon kannte… mich mit Bindematerial eindecken und bei den Vorträgen von Anderen lernen. Aber ich entschied mich um. Erstens hatte ich noch ein paar Dinge zu erledigen und außerdem lernt man doch am Besten am Wasser!?
Also schnappte ich mir nach dem Frühstück die Angel und ging zum Fischen, das Wetter gab sein Bestes um mich die Entscheidung gegen die EWF nicht bereuen zu lassen. Es war ein wunderschöner Morgen, endlich wieder im Tshirt fischen! Aber das Wasser ist immernoch recht trüb, die Bäume ohne Blätter, dieses Jahr ist die Natur zwei Wochen „hintendran“.
Ich fischte all die vermeintlich guten Forellenspots ab bei denen sicher auch jeder andere der nur halbwegs Ahnung vom Angeln hat sofort geschrien hätte „da muss eine stehen!„… doch außer ein paar Halbstarken lies sich kein guter Fisch blicken. Ja, hier hatte ich vor Jahren eine gute Forelle gefangen, und da letztes Jahr, und dort…. aber heute ging nicht wirklich etwas.
Mir kam eine Sache in den Sinn die mir mein Freund Rolf kürzlich erzählt hatte:
Dass das Leben großer Forellen dadurch limitiert wird, dass sie ihren mit der Körpergröße jährlich wachsenden Energiebedarf im Winter irgendwann nicht mehr decken können, und deshalb eingehen…
Wenn das stimmt, dann müssten große Forellen im zeitigen Frühjahr vor allem dort zu finden sein, wo sie im Winter etwas zu fressen fanden!? Scheint völlig banal, heisst aber, dass nicht jeder schöne Unterstand im Frühjahr automatisch ein guter Spot ist!
Dieser Überlegung folgend steuerte ich Spots an, die auch im Winter viel Sonne bekamen und deshalb mehr Wasserpflanzen aufwiesen… und damit vielleicht ein paar mehr Wasserlebewesen (Futter) als Stellen, die das halbe Jahr im Schatten lagen. Und diese Logik schien heute aufzugehen: Eine genau 50cm lange Bachforelle in hervorragender Kondition nahm vehement den Streamer und lies auch die letzten Zweifel schwinden, ob ich nicht hätte zur EWF fahren sollen…