Es ist inzwischen wirklich verhältnismäßig harzig geworden! Zwar sind noch Maifliegen da, aber die Forellen interessieren sich kaum noch für sie, bzw. immer nur für sehr kurze Phasen… an diesem Tag laufe ich mehrere Kilometer am Gewässer entlang, und sehe nur wenige Forellen beim Fressen. Frisch geschlüpfte Maifliegen treiben unbehelligt auf dem Wasser – das hätte es vor einer Woche nicht gegeben!

Aber irgendwas treibt mich weiter und ein paar mittelgroße Forellen bestätigen mir, dass es noch nicht ganz vorbei ist… „eine geht noch!“, denke ich bei mir. Die Sonne senkt sich bereits langam dem Horizont entgegen…

Ich höre eine Forelle steigen, etwas rechts von mir, unter dem überhängenden Gras. Gegenüber steht ein schöner Fisch, der scheinbar bewegungslos in der Strömung steht. Ich werfe ihn an, aber bekomme keinerlei Reaktion… als es rechts von mir schon wieder gurgelt, schaue ich hin und sehe durch das Gras wie eine Forelle sehr aktiv Maifliegen einsammelt, kann sie aber nur teilweise sehen und ihre Größe deshalb nicht einschätzen. Gleich der erste Wurf passt und die Forelle nimmt meine Fliege – und gibt Gas!

Mir wird schlagartig klar, dass der Fisch deutlich größer ist als ich erwartet hätte! Eine wunderbare Bachforelle, die wenig später erfolgreich im Kescher landet. Das Maßband zeigt 56cm, ein fantastischer Fisch!

Man würde wirklich viele Strapazen auf sich nehmen, wüsste man im Vorhinein, dass so ein Fisch dabei herauskommt! Ich genieße den Moment, den Anblick des Fisches, und kann es eigentlich nicht fassen, was ich dieses Jahr in der Maifliegenzeit alles erlebt habe! Glücklich packe ich zusammen und mache mich im Abendrot auf den Weg nach Hause.