Dieses Jahr ist alles anders – den Satz habe ich in den letzten Monaten schon häufiger geschrieben. Und auch was die Maifliegen angeht, würde ich das unterschreiben. Wobei… nicht ALLES anders ist, die Maifliegen kommen früher oder später. Immer! Und immer hat man dann auch die seltene Chance, eine ganz große Forelle auf Trockenfliege zu erwischen. Und immer kommt auch der Punkt, an dem die Forellen keine Maifliege mehr sehen können, sie aus dem Verlangen nach Abwechslung heraus irgendwas anderes von der Oberfläche pflücken, und man sich verwundert fragt, was das sein könnte. Dann geht fast nichts mehr auf Maifliege. Immer.
In diesem Jahr war die „heisse Phase“ auf wenige Tage, und dann jeweils wenige Minuten am Tag beschränkt. Tage, die dem Lehrbuch nach hätten super sein sollen enttäuschten, und als dann der Wettersturz mit Kälte und Regen kam, war der Bach „on fire“… überall blobbte, platschte und hüpfte es… und ich war hin und hergerissen, ob ich den Maifliegen nun fasziniert beim Schlüpfen zuschauen, oder mich um eine Forelle bemühen sollte? Ich versuchte beides, und wurde auch mit einigen schönen Fängen belohnt. Aber der Schlupf war immer wieder schnell vorbei, mehrfach hatte ich das Gefühl, eine Stunde zu spät am Wasser zu sein. Und dann waren auch die großen Forellen wieder abgetaucht. Dass ein guter Fisch wirklich über einen längeren Zeitraum regelmäßig steigt, habe ich dieses Jahr kein einziges Mal erlebt.
Aber vielleicht wäre es auch nur halb so schön wenn es zu einfach wäre, und so gibt es weiterhin absolut keinen Zweifel daran, dass die Maifliegenzeit zur schönsten und spannendsten Zeit des Jahres gehört. IMMER!
Dazu wird es sicher noch ein Video geben, ich konnte ein paar gute Fische filmen – das Filmen macht mir gerade sehr viel Freude!