Der März war zäh bisher, das Wasser kalt, kaum Fische zu sehen. An der Donau hatte ich mehrfach abgeschneidert. Aber die Zeichen stehen so langsam auf Frühling: die Straßen nachts voller Kröten, abends die ersten Insekten in der Luft, das Wasser riecht anders…
Ich startete am Karfreitag früh morgens hoffnungsvoll mit der Fliegenrute, die Box voller Streamer und Nymphen. Jetzt musste es doch endlich mal klappen!
Aber ich brauchte etwas Zeit um warm zu werden… Zeit, die mir die erste Forelle nicht geben wollte: der erste Nachläufer war bereits ein sehr guter Fisch. Beim zweiten Anlauf packte sie den Streamer, aber mein Anschlag saß nicht, was für eine Sch….ande. “Mit der Spinnrute hätte der Anschlag gesessen…“, ging mir durch den Kopf… “Mach ich etwas falsch? Köderführung? Tiefe? Falsches Muster? Zu kurzes Vorfach?”
Eine Stunde später dann ENDLICH die Erlösung mit einer kleinen, schönen Bachforelle, die an der Fliegenrute einen schönen Drill bot. Das gab Selbstvertrauen, und die Würfe wurden immer besser, immer intuitiver, der Streamer landete immer öfter genau da wo ich ihn haben wollte… Übung macht den Meister…
Über hellem Grund, gleich hinter einer Ansammlung von Ästen, sah ich plötzlich einen Schatten, eine Bewegung: Ein Fisch? Er stand fast genau gegenüber, bewegte sich kaum. Die Wassertiefe und die Größe des Fisches war wegen der milchigen Trübung des Wassers schwer zu schätzen, aber ich dachte nicht lange nach und servierte einen halben Meter stromauf des Schattens… UND ES GING AB! Die Forelle packte den Streamer nur Sekundenbruchteile nachdem er auf die Wasseroberfläche aufgeschlagen war. Und sie war DEUTLICH größer als ich gedacht hatte. Sie kämpfte mit unbändiger Kraft aber die Fliegenrute fing die Kopfstöße und Fluchten sanft ab, es war grandios! Der Drill hätte mit der Spinnrute länger gedauert! ICH LIEBE DAS FLIEGENFISCHEN! Auf das noch viele schön Forellen kommen mögen…