Auch in diesem Jahr wollte ich Andreas wieder einen Kurzbesuch abstatten und mit ihm am Thunersee auf Seeforellen fischen. Jedes Jahr schlüpfen hier irgendwann zwischen Anfang April und Mitte Mai die Maifliegen und es besteht der Hauch einer Chance, einen der wunderschön-silbernen Fische mit der Trockenfliege zu fangen.

Wir liefen das Ufer ab und hielten Ausschau nach Maifliegen und steigenden Fischen.

Die „Cracks“ nehmen sich mehrere Wochen am Stück frei um täglich auf einen guten Schlupf zu warten, der die Seeforellen in Ufernähe lockt. Da ich im Frühjahr leider schlecht mehrere Tage am Stück freinehmen kann (und für das tagelang warten auch kaum die nötige Ausdauer hätte), setzte ich wie schon im letzten Jahr alles auf eine Karte, einen Tag, ein einziger Versuch und damit eine einzige, klitzekleine Hoffnung auf den Fang der Seekönigin.

Im letzten Jahr erlebten wir einen immensen Schlupf mehrfach am Tag, dieses Jahr leider nur einen sehr Bescheidenen – wie auch hier in Süddeutschland, ist am Thunersee dieses Jahr die Natur etwas später dran, so auch die Maifliegen. Letztes Jahr also etwas zu spät, dieses Jahr zu früh…. vielleicht passt es dann nächstes Jahr?

Maifliege beim Schlüpfen im flachen Wasser. Leider waren es nur wenige.

Schön war es trotzdem, die Landschaft ist beeindruckend und der See einfach herrlich. Es war auch wirklich nett, wieder genau die gleichen Leute am Wasser zu treffen wie schon im letzten Jahr, der Kreis derjenigen, die sich diesen Wahnsinn des ewigen Wartens antun, ist eben doch recht klein.

Sehr spät am Abend kamen dann ein paar Ringe von steigenden Fischen in Wurfweite, jedoch stiegen sie nur sehr kurz, ihre Bewegung war wenig vorhersehbar, und so war der „Spuk“ dann auch schnell vorbei ohne dass wir eine Flosse aus der Nähe zu sehen bekamen. Ohnehin waren es wohl nur relativ kleine Fische…

Herrliches Wetter und herrliche Landschaft erleichtern das lange Warten, ansonsten helfen gute Kollegen und Gespräche nach dem Motto „geteiltes Leid ist halbes Leid“ 🙂
Beim superkurzen Abendsprung waren dann schnell alle im Wasser – gefangen wurde leider nichts.
Wir harrten aus bis kaum noch etwas zu sehen war… leider vergebens.