Die Alpen gelten als „Wasserschloss Europas“, und sind wohl das letzte Fleckchen Erde auf diesem Kontinent, wo die Natur noch die Oberhand hat. Hier kann man Fischen mit Bergsteigen verbinden, und die gewaltige Schönheit dieser Landschaft genießen.

Mein Freund Nicola von den Trouthunters.ch kennt die Berge des Berner Oberlands gut und fischt leidenschaftlich gerne an den Bächen dieser Gegend. Vor einigen Wochen verabredeten wir uns zu einem gemeinsamen, zweitätigen Angeltrip in die Berge. Dieser Ausflug war eines der schönsten und eindrücklichsten Angelerlebnisse der letzten Jahre, die Schweizer sind um ihre Berge wirklich zu beneiden!

Am ersten Tag hatten wir uns ein kleines Bächlein vorgenommen in dem wilde, d.h. naturverlaichende Bachsaiblinge vorkommen. Schon die Anfahrt war atemberaubend: das strahlend schöne Bergwetter eröffnete den Blick auf Gletscher, saftig grüne Almwiesen und blühende Sträucher, immer wieder herabstürzende Bäche, die die Felswände und Hänge wie Adern durchzogen.

Vom Gletscherschliff milchig trüb sind die meisten Gewässer dieser Region, doch nicht der kleine Bergbach, an dem wir schlussendlich standen. Glasklar wechselten sich steile, felsige, mit ruhigen, Hochmoor-artigen Partien ab. In fast jedem größeren Gumpen sah man mehrere Saiblinge stehen, die aber bei der kleinsten Bewegung sofort zwischen den Steinen und unter dem Uferbewuchs verschwanden. Selbst in fast senkrechten Felswänden, wo kleine Gumpen nur durch eine gewagte Kletterei zu erreichen waren, war immer mit einem Fisch zu rechnen.

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Ganz insgesamt musste ich zunächst noch einige Lehrstunden absolvieren, Nicola konnte mir wertvolle Tipps für diese Fischerei geben: So zum Beispiel aus Platzmangel ein Ablegen der Fliegenschnur am Ufer, wobei nur Teile des Vorfachs und die Fliege auf das Wasser aufsetzen…

…bald klappte es dann auch deutlich besser und ich konnte ebenfalls Saibling auf Saibling überlisten. Was die Fliegenmuster angeht, waren die Fische nicht besonders wählerisch, wichtig war nur, dass die Fliege in der Strömung nicht gleich absoff. Rehhaar-Muster und Fliegen mit vielen Hecheln wie die Alpen-Caddis bewährten sich. Nicola bewies seine Meisterschaft im Bergbach-Angeln mit mehreren schönen Saiblingen von gut über 25cm, die in diesem Bächlein schon als absolut kapital gelten dürfen! Die Kampfkraft dieser unglaublich bunten „Papageienfische“ war wirklich beeindruckend! Es war eine herrliche, kurzweilige Angelei und ich bin unglaublich froh, dass ich seit diesem Jahr durch das Fliegenfischen überhaupt erst einen Zugang zu solchen Gewässern habe, und danke an Nici, dass er mich zur dieser Tour mitgenommen hat, das Bächlein wird mir noch lange in Erinnerung bleiben!

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Am Nachmittag kämpften wir uns dann zurück zum Auto und fuhren ein Stück weiter, wo wir zum Übernachten an einen Bergsee aufsteigen wollten. Mit bereits mehreren hundert Höhenmetern durch Gebüsch und Steine am Bergbach in den Beinen, war der Einstieg mit vollem Übernachtungsgepäck erstmal recht heftig… aber nach einigen Minuten gewöhnten wir uns an die erneute Belastung und meisterten den Aufstieg ohne Pause. Oben angekommen war die Erschöpfung schnell verflogen: Ein aquamarinblauer See lag vor uns, umsäumt von hohen, grauen Felswänden, weißen Schneefeldern und grünen Wiesen, die mit blauem Enzian und pinken Alpenrosen gespickt waren… hier erwartete uns erneut eine fantastische Fischerei…. Fortsetzung in Teil 2.

FISH ON! Foto: thetrouthunters.ch
FISH ON! Foto: thetrouthunters.ch
Glasklares Wasser mit wunderschönen, wilden Saiblingen!
Glasklares Wasser mit wunderschönen, wilden Saiblingen!
Am Nachmittag ging es dann hinauf zur nächsten Etappe unserer Tour!
Am Nachmittag ging es dann hinauf zur nächsten Etappe unserer Tour!