Es ist warm geworden, die Kinder haben Sommerferien, und am Abend riecht es an jeder Straßenecke nach Gegrilltem… Die Sonne steht gerade noch eine handbreit über dem Horizont, als ich mich mich zu Fuss auf den Weg an den Bach mache – für ein paar Würfe in der lauen Abendluft.
Die Wiesen über die ich laufe sind sind inzwischen gemäht, aber überall zirpen die Grashüpfer. Ein Hahn kräht irgendwo im Dorf. Ein süßer Schmerz macht sich in meinem Herzen breit, eine Mischung aus Kindheitserinnerungen und der Vergänglichkeit dieses schönen Augenblicks.
Am Bach angekommen stehe ich inmitten des blühenden Mädesüss und Baldrians, und auf der Wasseroberfläche zeigen sich einige Ringe von steigenden Fischen. Das ist meine Sommerdroge! Tief sauge ich den süßen Duft der Abendluft ein, was könnte schöner sein!
Mit der 4er Rute, einem feinen Vorfach und meiner Lieblings-Trockenfliege gelingt es mir, einige Fische zu überlisten. Je tiefer die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, desto größer werden die Fische, aber die richtig Großen zeigen sich heute nicht.
Mit der Dämmerung übernehmen die Biber den Bach und ich trete den Weg nach Hause an. Dort wartet noch ein kühles Zwiefalter auf mich. Ein gelungener Start ins Wochenende.