Es gibt wahrscheinlich nicht viele Menschen, die sich in den Angelgewässern Süddeutschlands besser auskennen als mein guter Freund Patrick! Wir beide teilen die Liebe für kleine, natürlich fließende Bäche, und als er mich einlud mit an einen eben solchen Bach zu kommen, war ich natürlich gleich Feuer und Flamme!

Ein paar Fotos per Messenger ließen meine Vorfreude wachsen. Ohne zuviel verraten zu wollen, versprach Patrick, dass es mir dort gefallen würde. Keine Straße, kaum Wanderer, ein kleines wildromantisches Tal und ein Bach in dem seit Jahren nicht besetzt wurde, es sich also ausschließlich um Wildfische handelte… was könnte schöner sein? Aber um welchen Bach ging es eigentlich? Patrick ließ mich zappeln…

„Wo soll ich denn hinkommen, wo treffen wir uns?“ – „GEHEIM“ war die Antwort von Patrick. Ein geheimer Treffpunkt? Wie sollte das denn gehen? Aber ja, gute Angelgewässer werden inzwischen gehütet wie Staatsgeheimnisse… würde ich mit einem Kartoffelsack über dem Kopf ans Wasser gebracht?

Ganz so schlimm war es dann doch nicht, aber dass man hin und wieder einen Gewässernamen besser für sich behält, ist sicher kein Fehler. Insbesondere die kleinen Bäche sind auch schnell einmal überfischt, wenn sich dort allzu viele Angler tummeln. Nun, das war aber an diesem Bach definitiv nicht der Fall! Patrick hatte nicht zu viel versprochen, ein Tal im Muschelkalk, der Bach mit Wechseln aus langsamen Mäandern und schnellen Rauschen, und Bäume am Ufer die Aussahen wie Baumbart aus „Herr der Ringe“.

Und die Angelei war wie immer an solchen wilden Bächen nicht ganz einfach, die Fische schlau und schön, das Wasser klar… also genau so wie wir es lieben! Feine Vorfächer, langsames Anschleichen… wobei mich erstaunte, dass man an die Fische von hinten relativ nah im Wasser heranwaten konnte, sie z.T. wenige Meter vor einem gemütlich an der Oberfläche bloppten oder Nymphen aus der Strömung holten. Aber lief man seitlich am Ufer an ihnen vorbei, selbst in großem Abstand – weg waren sie! Einmal die Wurfschnur über sie driften lassen – weg. Und so lernte ich wieder viel dazu an diesem Tag!

Die Fische waren wunderschön und kampfstark! Ein Fisch mit sicher über 50 Zentimetern zog mehrfach gemütlich an uns vorbei, aber ließ sich nicht überlisten. An manchen Stellen hätte ich Stunden zubringen können, weil ich mir sicher war, dass hier eine große Forelle sitzen musste… aber Patrick trieb mich weiter, er wollte mir die ganze Strecke zeigen. Was sich auch lohnte! Denn ganz am Ende kam noch ein tiefer Gumpen, der mir nochmal einen schönen Fisch bescherte! Patrick ließ mir häufig den Vortritt und gab mir gute Tipps, das war wirklich große Klasse!

Trotz allem Positiven, das hier war nicht so schön: die dritte in drei Monaten… mach ich was falsch?
Der obligatorische Blick unter die Steine…
Spezialagenten in voller Montur 🙂
Stand man IM WASSER, waren die Fische weniger schreckhaft, als wenn man vom Ufer fischte.
Goldkopfnymphen waren an diesem Tag das Mittel der Wahl.