Das Wetter war in den letzten Wochen ungewöhnlich warm und trocken, teilweise T-Shirt-tauglich… an unserem Bach führte das zu ausserordentlich klarem Wasser! Nicht so schnapsklar wie man das aus den Bergen kennt, aber deutlich klarer als sonst. Kaum ein Gumpen ist so tief, dass man nicht den Grund sehen konnte, die Sichttiefe wahrscheinlich um drei Meter!
Normalerweise ist das Wasser an vielen Bächen auf der Schwäbischen Alb leicht trüb. Das liegt am hohen Kalkgehalt: Das Wasser kommt kalt und klar aus den Quellen, und erwärmt sich an der Oberfläche. Dabei verliert es die Fähigkeit, Kalk zu lösen und der Kalk fällt als feiner Schleier aus. Je nach Quelltemperatur, Lufttemperatur und Fließgeschwindigkeit kann sich das verändern – und momentan spielen diese Faktoren so zusammen, dass man in unserem Gewässerabschnitt wie im Aquarium fischen kann.
Aber auch die Fische sehen uns besser… Wenn man aber vorsichtig am Wasser unterwegs war, konnte man in letzter Zeit aber eine Fischerei der Extraklasse erleben: das klare Wasser ermöglichte, die großen Äschen auf Sicht mit der Nymphe anzuwerfen (wenn man sie rechtzeitig sah). Mit feinem Vorfach gelang es mir so, einige wunderschöne Fische zu fangen. Nicht selten sah ich sie aber nur weghuschen: Äschen sind so gut getarnt, dass schon etwas Glück dazugehört, sie frühzeitig zu erkennen. Manchmal ist es nur die Schwanzflosse, die verräterisch über einer hellen Sandfläche zu sehen ist, oder der helle Streifen an der Kante der Rückenflosse.
Die großen Bachforellen machten sich aber leider rar. Nur in den größen um 20-25 Zentimeter gingen sie in großer Zahl an den Haken. Schon immer war es mit dem Näherkommen der Laichzeit schwierig, die Forellen noch zum Anbiss zu kriegen und bei diesem klaren, sonnigen Wetter waren sie tief in ihren Unterständen verschwunden, wo ich sie nicht erreichen konnte. In jedem Fall freue ich mich schon jetzt auf das Wiedersehen mit den schönen Bachforellen im April!